Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

 

Ziel der Partnerschaft:

Ziel der Partnerschaft ist die Optimierung der Berufsausbildung und -vorbereitung im Berufsfeld Elektrotechnik am Beispiel des Fachthemas „Elektromobilität“. Es werden kompetenzfördernde Unterrichtsmaterialien für eine länderübergreifende Ausbildungseinheit „Elektromobilität“ erarbeitet, die selbständiges, arbeits- und geschäftsprozessorientiertes Lernen ermöglichen. Die erarbeitete Teachware wird in berufsqualifizierenden Bildungsgängen der Partnerländer eingesetzt und die Lernortkooperation, d. h. die Zusammenarbeit der Verantwortlichen für die Berufsausbildung, gefördert. Deshalb müssen bedeutsame berufliche Aufgaben zur Elektromobilität identifiziert und für die theoretische und praktische Ausbildung didaktisch aufbereitet werden. Die erarbeitete Unterrichtseinheit wird im Unterricht der Partnerschulen evaluiert und in die Ausbildungspläne integriert. Zur Evaluation werden Materialien für Lehrkräfte und für Schüler (Selbstevaluation) entwickelt. Bisher finden solche Instrumente nur vereinzelt Anwendung. Die Ergebnisse der Evaluation soll international vergleichend Stärken und Schwächen der Ausbildungsgänge identifizieren, um gemeinsam Verbesserungen zu beraten.

Weitere Ziele im Kontext dieser Arbeit sind:

– die Kooperation der Partner festigen und vertiefen.

– Anforderungen an Absolventen der Berufsausbildung (z.B. Facharbeiter) austauschen.

– Sich gegenseitig über die Ausbildungs- und Berufsvorbereitungssysteme informieren.

– Aufgaben und Ziele der an der Berufsausbildung beteiligten Einrichtungen

(z.B. Lernortkooperation) austauschen.

– Forderungen der Wirtschaft an die Berufsausbildung international vergleichen.

– Mobilität von Arbeitskräften auf dem europäischen Arbeitsmarkt fördern.

– Pädagogisch-didaktische Unterrichtsmaterialien und -methoden austauschen.

Begründung

Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen zur Energiegewinnung ist ein Thema, das auch auf internationaler Ebene diskutiert wird. Die Treibhausgasemission und die Umweltverschmutzungen durch den Straßeverkehr behindern diese nachhaltige Entwicklung. Deshalb ist es nötig, konkrete Maßnahme zu treffen, um die energetische Effektivität und die energetischen Ersparnisse zu steigern und um die erneubaren Energiequelle zu nutzen.

Der Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft ist heutzutage zu mehr als 90 % vom Erdöl abhängig. Verkehrsentwicklungspläne streben die Senkung Erdölabhängigkeit an, wollen aber gleichzeitig das Wachstum der Mobilität fördern. Dies erfordert die größere Nutzung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen im Verkehr und die Abkehr von Kraftfahrzeugen mit klassischen Treibstoffen. Beides sind Prioritäten, die auf der Agenda der EU stehen. Dazu regt sie zu Innovationen an, die zum Umweltschutz beitragen. Diese sollen sich auf Euro-Emissionsnormen und die Nutzung von „sauberen“ Fahrzeugen stützen.

Deshalb erlebt das Elektromobil heute seine Wiedergeburt. Eingebettet in die mobile Nutzung elektrischer Energie zur Befriedigung individueller Mobilitätsbedürfnisse bezeichnet dieses Thema unter dem Begriff „Elektromobilität“ ein weitaus größeres Innovationsfeld. Auch in Zusammenhang mit Aktivitäten gegen den Klimawandel gewinnt die Elektromobilität ein immer größeres Interesse bei der Öffentlichkeit und auch eine breite politische Unterstützung. Die Hauptgründe für die Popularität von Elektrofahrzeugen sind die beschränkte Verfügbarkeit der Ressourcen fossiler Brennstoffe, der durch Treibhausgase ausgelöste globale Klimawandel sowie die durch Autoabgase (Smog) und durch Fahrzeuglärm belasteten Metropolen. Dabei wird das größte Potenzial der Elektromobilität in der Reduzierung der Abgas- und Schadstoffemission gesehen. Zudem wird Elektrizität als saubere Energie bezeichnet, wenn sie zu 100% regenerativ erzeugt wird. Einzelne Länder vereinbaren zwar nationale Aktivitäten, doch der Klimaschutz und die Förderung regenerativer Energien benötigen eine internationale Zusammenarbeit wie es die Uno-Klimakonferenz in Doha 2012 versuchte.

Die Entwicklung der Elektromobilität bringt schon jetzt neue Technologien mit sich. Dies betrifft viele Felder der Erzeugung, Übertragung, Speicherung, Verteilung und effektiver Nutzung elektrischer Energie. Auf diese Technologieentwicklungen muss die Berufsausbildung in Theorie und Praxis in der Berufsschule und in den Ausbildungswerkstätten und Ausbildungsbetrieben vorbereitet sein und ihren Beitrag leisten.

Für die Schülerinnen und Schüler der berufsqualifizierenden Ausbildungsgänge stehen bisher kaum handlungsorientierte Ausbildungskonzepte und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Die Partner dieses Antrags besitzen mehrjährige Unterrichtserfahrungen zur „Elektromobilität“. Aus diesem Grund einigten sich die Partner auf dieses Themengebiet. Für die Erarbeitung des Ausbildungskonzeptes dieser Unterrichtseinheit werden handlungsorientierte Unterrichtsmaterialien erarbeitet, die den Kriterien der vollständigen Lösung beruflicher Aufgaben (Anschaulichkeit, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit, Gebrauchswert, Umweltverträglichkeit, Arbeits- und Geschäftsprozesse, Kreativität) entsprechen und dem Arbeitskonzept der vollständigen Handlung folgen. Zur Evaluierung werden die Unterrichtseinheit und deren Materialien im Unterricht der Partnerschulen umgesetzt und die Erfahrungen und Ergebnisse gemeinsam in der internationalen Projektgruppe reflektiert.

Die Vertreter der Partner sind für die Berufsausbildung in ihrer Schule bzw. Institution / Organisation / Betrieb verantwortlich. Die besondere Qualität der Ergebnisse soll sich durch die Zusammenarbeit von Lehrern, Ausbildern und Meistern sowie Vertreter der Facharbeit (Praktikern) ergeben. Die Unterrichtseinheit „Elektromobilität“ wird in allen berufsqualifizierenden Ausbildungsgängen mit Fachrichtung Elektrotechnik eingesetzt. Die einzelnen Lehr-Lernabschnitte werden entsprechend dem Niveau der Einsatzgebiete (z.B. Schulstufe) gestuft entwickelt.

Alle Partner sind in ihrem Land in Berufsbildungsnetzwerke eingebunden. Dadurch ist eine breite Dissemination der Ergebnisse gewährleistet.

Die gemeinsame Arbeit der Partner fördert jeden einzelnen Teilnehmer zudem durch die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ausbildungssystemen, der Lernortkooperation, den Bildungssystemen, den individuellen Förderkonzepten, dem Einfluss des technischen Fortschritts, der Einführung neuer Technologien, neuen Methoden und Arbeitsformen, Fachseminaren oder Vorträgen, den Konzepten der Elektromobilität in anderen Ländern, den Normen und Standards im Vergleich und den ökologischen Gesichtspunkten. Die Entwicklung interkultureller und multikultureller Kompetenzen soll zudem zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit der Teilnehmer beitragen, die sie aufgrund ihrer Profession an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben können.